Inklusionsunterstützung bei Cosmea Pflege
Inklusionsbegleitung bei Cosmea Pflege
Bettina Hahn über die Arbeit mit Kindern mit besonderen Bedürfnissen
Bettina Hahn, eine langjährige Mitarbeiterin von Cosmea Pflege, gibt in diesem Interview wertvolle Einblicke in ihre tägliche Arbeit in der Kindergarten- und Schulbegleitung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen. Mit viel Erfahrung und Engagement spricht sie über die Herausforderungen und Erfolge, die mit der Inklusionsbegleitung verbunden sind, und hebt hervor, wie bedeutend diese Arbeit für die Entwicklung und das Wohl der Kinder ist.
Bettina, magst du uns ein bisschen von deinem beruflichen Weg erzählen? Wie bist du zu Cosmea Pflege gekommen, und was hat dich dazu bewegt, im Bereich der Inklusionsleistungen für Kinder zu arbeiten?
Bettina Hahn: Ich bin gelernte Altenpflegerin und habe Weiterbildungen in den Bereichen Pflegedienstleitung, Heimleitung und Qualitätsmanagement abgeschlossen. Seit Mai 2015 war ich bei der Firma von Ginsheim in Herxheim beschäftigt, die im August 2019 von Cosmea übernommen wurde. Schon während meiner Zeit bei Ginsheim hatten wir Inklusionskinder, für die wir die Kindergarten- und Schulbegleitung organisiert haben. Diese Arbeit hat mich sofort fasziniert. Wir begleiten und unterstützen die Kinder oft bis zur Ausbildung und manchmal darüber hinaus. Inklusion und Integration sind für mich zentrale Anliegen, um Kindern mit besonderen Bedürfnissen zu helfen, ihren Alltag strukturiert und selbstbestimmt zu meistern. Unser Ziel bei Cosmea ist es, durch spezialisierte Inklusionsleistungen eine optimale Unterstützung für diese Kinder zu bieten.
Welche Herausforderungen begegnen dir und deinem Team am häufigsten bei der Betreuung von Kindern, die besondere Unterstützung brauchen? Und wie geht ihr damit um?
Bettina Hahn: Wie in der Pflege allgemein, gibt es auch bei der Inklusionsbegleitung Herausforderungen, insbesondere im Zusammenspiel mit Eltern, Jugendämtern und Kindergärten. Wir verstehen, dass die Integration von Kindern mit besonderen Bedürfnissen für alle Beteiligten, einschließlich der Erzieher, eine anspruchsvolle Aufgabe ist. Manchmal gibt es Unsicherheiten oder Bedenken bezüglich der zusätzlichen Unterstützung, die diese Kinder benötigen. In solchen Fällen ist es besonders wichtig, offen miteinander zu kommunizieren und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, die sowohl den Bedürfnissen der Kinder als auch den Anforderungen des Kindergartens gerecht werden. Unser Ziel ist es immer, im besten Interesse des Kindes zu handeln und alle Beteiligten auf diesem Weg zu unterstützen.
Gibt es eine Situation oder ein Erlebnis mit einem Kind, das dir besonders in Erinnerung geblieben ist? Vielleicht ein Erfolg, der dich besonders berührt hat?
Bettina Hahn: Ein Fall, der mir besonders in Erinnerung geblieben ist, betrifft einen Jungen, dessen familiäre Situation leider sehr schwierig war. Gemeinsam mit dem Jugendamt und der Kreisverwaltung haben wir Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass der Junge die Unterstützung erhält, die er benötigt. Seine Mutter stand vor großen Problemen, insbesondere im Umgang mit seiner Diabetes-Erkrankung. Um ihn bestmöglich zu unterstützen, haben wir zusätzliche Betreuungsleistungen sowie Verhinderungspflege zu Hause organisiert, sodass seine Grundbedürfnisse gesichert waren. Schließlich wurde entschieden, dass eine Unterbringung in einer Betreuungseinrichtung die beste Lösung für ihn ist, wobei er weiterhin von seiner Integrationskraft betreut wurde. In diesem Monat wurde die Begleitung mit vielen Tränen beendet, da der junge Mann nun eine Ausbildung begonnen hat.
Welches Kind begleitet ihr denn schon am längsten? Wie hat sich das Kind über die Zeit entwickelt, und was habt ihr gemeinsam erlebt?
Bettina Hahn: Seit 2017 begleiten wir einen Jungen namens Ya. in der Schulbegleitung. Als wir ihn aufgenommen haben, war er sprachlich noch nicht entwickelt und reagierte sensibel auf seine Umgebung. Die familiären Umstände waren damals sehr herausfordernd, was verständlicherweise auch Auswirkungen auf Ya. hatte. Durch unsere kontinuierliche Betreuung und die enge Zusammenarbeit mit seiner Mutter konnte sich sein Zustand jedoch deutlich verbessern. Heute spricht Ya. fließend, ist viel ausgeglichener und meistert den Schulalltag sehr gut. Ein schwerer Rückschlag war jedoch der plötzliche Tod seiner Mutter. An diesem Tag mussten wir kurzfristig umplanen, da Ya. nicht nach Hause konnte. Sein Vater ist in dieser schwierigen Situation verständlicherweise stark belastet, und wir arbeiten derzeit gemeinsam daran, Ya. weiterhin eine stabile Umgebung zu bieten.
Hast du vielleicht eine spezielle Geschichte aus deiner Arbeit, die dir besonders im Gedächtnis geblieben ist? Vielleicht etwas, das die besondere Beziehung zwischen dir und einem der Kinder zeigt?
Bettina Hahn: Ein aktuelles Beispiel betrifft ein Kind mit Autismus, das kein Sättigungsgefühl hat. Er neigt dazu, alles zu essen, was im Kindergarten zu finden ist, und nimmt manchmal auch die Brotboxen der anderen Kinder. Obwohl wir die ärztlichen Berichte und die Diagnose mehrfach erläutert haben, blieben Bedenken hinsichtlich des Kindeswohls seitens der KITA bestehen. Nach intensiven Gesprächen und einer Fallbesprechung mit allen Beteiligten kamen wir zu dem gemeinsamen Entschluss, dass ein Wechsel des Kindergartens die beste Lösung für das Kind ist. Der Wechsel findet gerade statt, und wir sind dankbar für die gute Zusammenarbeit und das Verständnis des Kindergartens.
Mit welchen Krankheitsbildern hast du in deiner Arbeit am häufigsten zu tun, und welche speziellen Pflegeleistungen sind da besonders wichtig?
Bettina Hahn: Häufig treffen wir auf Kinder mit Autismus, ADHS, Muskelatrophie, Diabetes und verschiedenen Entwicklungsverzögerungen. Jedes dieser Krankheitsbilder erfordert spezielle Pflegeleistungen, die wir individuell anpassen, um den Bedürfnissen des jeweiligen Kindes gerecht zu werden.
Ganz wichtig ist die Kommunikation mit den Eltern, der Schule und dem Kindergarten, um sicher zu stellen, dass das Kind sicher die Schule erreicht.
Meist werden die Kinder vom Schulbus, Taxi oder den Eltern zur Schule gebracht und wir empfangen die Kinder in der Schule oder im Kindergarten.
Je nach den Diagnosen der Kinder und den Zielvorgaben der sozialpädagogischen Fachkraft richten sich unsere Leistungen wie z.B.
- Sprachprobleme, mit Hilfe von Sprachkarten oder Tablet den Kindern das Sprechen beizubringen
- Unterstützung bei der Kommunikation mit Mitschülern und Lehrer
- Bei verschiedenen Krankheitsbildern muss man den Kindern öfters Ruheinseln schaffen, da sie meist in den Situationen überreizt sind
- Motivation zur Erreichung von Lernzielen
- Unterstützung und Hilfestellung bei Lerninhalten und Alltagsproblematiken
- Vermittlung zwischen dem Kind, den Mitschülerinnen, Lehrer und Erzieher
- Anleitung zur Selbständigkeit
- Motivation und Aufforderung zu neuen Verhaltensweisen
- Hilfestellung bei Essprobleme geben, bei fehlendem Sättigungsgefühl oder beim Schlingen der Nahrung
- Sauberkeitstraining bei den Kindern
- Strukturen und Abläufe im Kindergarten oder Schule vermitteln
Die Arbeit von Bettina Hahn und ihrem Team bei Cosmea Pflege ist von unschätzbarem Wert. Durch ihre Arbeit in der Kindergarten- und Schulbegleitung leisten sie einen bedeutenden Beitrag zur Inklusion und Chancengleichheit von Kindern mit besonderen Bedürfnissen. Unser ambulantes Pflegeteam in Landau in der Pfalz begleitet seit vielen Jahren Kindergarten- und Schulkinder mit unterschiedlichen Krankheitsbildern und Bedürfnissen. Cosmea Pflege leistet dieses Betreuungs- und Pflegeangebot an allen Standorten. Unsere Kinder- Intensivpflege in Schwaben (Ambulanter Pflegedienst in Augsburg und Dachau) bietet auch Betreuung und Pflege für Kinder mit schweren Krankheitsbildern in zeitintensiven Pflegesituationen an.